Welche Kosten können beim Handel mit Aktien anfallen?

Der Handel mit Aktien ist gerade in Zeiten anhaltend niedriger Zinsen ein optimaler Ansatz zum Vermögensaufbau. Zwei Dinge sollten angehende Aktionäre jedoch stets im Auge haben: bestmöglicher Wissensstand und ausgeprägtes Kostenbewusstsein. Der folgende Artikel ist den beim Aktienhandel anfallenden Kosten gewidmet und beschreibt unter anderem, wie niedrige Gebühren auf Dauer die Rendite erhöhen können.

Wie teuer ist der Aktienhandel wirklich?

Die Frage lässt sich nicht für alle Aktionäre einheitlich beantworten, sondern ist von individuellen Präferenzen abhängig. Wer bevorzugt vor Ort anlegt und dabei auf Standardwerte verzichtet, hat global orientierten Anlegern mit Vorlieben für gefragte Titel einiges voraus.

Gleichwohl sind auch deutsche Aktien derzeit vergleichsweise hoch bewertet, für Sie als Anleger bedeutet dieser Aspekt teure Einstiegspreise. Darüber verteuern prozentual erhobene Gebühren den Wertpapierhandel.

Wie teuer der Aktienhandel für einen Marktteilnehmer wirklich wird, entscheidet er mit seinem Anlageverhalten selbst. Renommierte Experten sind der Ansicht, dass Unternehmensbeteiligungen gut ausgewählt, mit Verstand erworben und langfristig gehalten werden sollten.

Die Auswahl

Bevorzugen Sie im eigenen Interesse Emittenten, die mit innovativen Produkten auf lange Sicht wettbewerbsfähig sind. Das garantiert Ihnen in der Regel steigende Kurse und solide Gewinnerwartungen. Besonders interessant sind in dem Zusammenhang Unternehmen, die regelmäßig Dividenden ausschütten.

Der Erwerb

Obgleich eine Baisse bei den meisten Akteuren gewisse Ängste auslöst, ist sie der geeignete Zeitpunkt zum Einstieg. Die Kurse sind nicht nur einladend niedrig, sie lassen auch optimalen Spielraum zum Erklimmen neuer Höhen. Allerdings kostet der Entschluss mit echtem Geld viel Überwindung und ist nur von wenigen Markteilnehmern realisierbar.

Buy and Hold

Jede einmal erworbene Aktie sollte so lange wie möglich im Portfolio des Käufers verbleiben. Warum? Belastbare Statistiken belegen, dass Aktien seit sieben Jahrzehnten im Aufwind sind und nur temporäre Rückschläge erleiden. Gleiches gilt natürlich für Aktienindizes, wer vor 20 Jahren in den DAX einstieg, wurde mit 2.900 Punkten konfrontiert. Augenblicklich liegt der Deutsche Aktienindex bei knapp 12.000 Zählern.

Die innerhalb der letzten 20 Jahre aufgetretenen Rückschläge waren stets in wenigen Wochen ausgeglichen und führten zu neuen Höhen. Wer bei einer Börsenturbulenz seine Papiere panikartig abstößt, fügt sich gleich zweifachen Schaden zu:

  • Hohe Transaktionskosten schmälern die Rendite unnötig.
  • Voreilige Verkäufe schließen Chancen auf zukünftige Gewinne aus.

Sie sehen also, dass der Aktienhandel nicht zwingend teuer sein muss, allerdings fallen bei jeder Vorgehensweise bestimmte Kosten an, denen wir uns nachfolgend widmen.

Diese Kosten fallen beim Aktienhandel an

Sie benötigen für Ihren Aktienhandel in jedem Fall einen Broker beziehungsweise Depotanbieter. Zum erforderlichen Depot wird noch ein Verrechnungskonto für Ein- oder Auszahlungen benötigt. In der Regel bietet Ihnen ein zeitgemäßes Brokerageunternehmen beides kostenfrei an. Was bleiben kann, sind Kosten seitens Ihrer Bank für Überweisungen zum Verrechnungskonto.

Depot und Konto werden vor allem von Direktbanken kostenlos geführt, bei Filialbanken werden hingegen Gebühren für die Depotverwaltung erhoben. Die Kostenfreiheit ist bei den Onlineanbietern jedoch oft mit Konditionen verbunden, entweder Sie engagieren sich mit hohem Betrag oder führen eine vorgegebene Anzahl von Transaktionen pro Quartal durch.

Gebühren beim Aktienhandel

Wenn Sie eine inländische Aktie ordern möchten, müssen Sie einen gewissen Teil Ihrer Anlagesumme für Gebühren bereithalten. Achten Sie bitte in diesem Zusammenhang auf die ausgewiesenen Mindest- oder Maximalkosten pro Order. Wobei für Kleinanleger die Beachtung der Mindestkosten eher infrage kommt als für Investoren mit umfangreicherem Kapital.

Des Weiteren kann Ihr Anbieter bei Limitorder oder Telefonorder eventuell zusätzliche Gebühren einfordern, achten Sie darauf bei der Auswahl. Zudem müssen Sie beim Aktienerwerb an deutschen Börsenplätzen mit weiteren Gebühren rechnen, besonders niedrig sind diese beim elektronischen Handel auf XETRA.

Vermutlich wird Ihnen bereits jetzt klar, warum gekaufte Aktien lange im Portfolio verbleiben sollten.

Gebühren für Auslandsorders oft drastisch höher

Noch deutlicher wird die Kostenfrage, wenn Sie aus irgendeinem Grund auf ausländische Aktien setzen möchten. Die meisten Depotanbieter nehmen dafür erheblich höhere Gebühren, andere wiederum erlauben gar keine Order ausländischer Wertpapiere. Dies gilt jedoch nur für Einzelaktien und warum Investments in globale Unternehmen sehr kostengünstig sein können, erfahren Sie im nächsten Abschnitt.

Die Geldanlage in Indexfonds

Wie wir bereits dargestellt haben, geht es beim Aktienhandel nicht um das Eröffnen und Schließen vieler Positionen, sondern um eine Geldanlage, die ebenso rentabel wie kostengünstig und krisenfest ist.

Sie werden bei den meisten der hier vorgestellten Brokerageanbieter Indexfonds auf nationale, europäische oder weltweit ausgerichtete Aktienindizes finden. Diese Exchange Traded Funds gibt es beispielsweise auf den DAX, den europäischen Index Eurostoxx oder den USA-Klassiker S&P 500.

Indexfonds zählen zu den passiven Anlageinstrumenten, weil sie anders als Investmentfonds kein kostenintensives Management benötigen. Zudem folgen sie ihrem Referenzindex, wollen keinen Markt schlagen und überraschen meist mit Ergebnissen, die denen der teuren Varianten nicht nachstehen.

Sie profitieren bei Indexfonds von hervorragender Diversifikation, selbst wenn die Ergebnisse mehrerer Emittenten negativ sind, fahren Sie beispielsweise mit einem DAX-ETF noch ordentliche Erträge ein. Ein weiterer Vorteil: Sie müssen nicht an Ordergebühren und Handelsplatzkosten denken, stattdessen erwerben Sie ein kostengünstiges Handelsinstrument, welches sich lohnt, lange Jahre zu halten. Siehe Vergleich oben.

Was im Brokervergleich noch wichtig ist

Kosten sind beim Aktienhandel sehr wichtig, aber es gibt noch weitere Aspekte, auf die Sie bei der Brokerwahl achten sollten. Handelsuniversum und Plattform müssen Ihren Vorstellungen gerecht werden, auch ein dauerhaft verfügbares Demokonto darf nicht fehlen. Schließlich muss Sie der künftige Broker oder Depotanbieter in den Handel mit Wertpapieren einführen, Ihnen die Grundlagen beziehungsweise die Tücken des Marktes verständlich vermitteln. Ob er dieser Anforderung gerecht werden kann, erkennen Sie in der Regel an seinem Bildungsangebot.

Es kommt nicht so sehr auf Seminare oder Webinare an, viel wichtiger ist, dass Ihnen der favorisierte Broker mit einem Börsenlexikon die Fachbegriffe der Finanzmärkte nahebringt. Zudem sollte er Ihnen die Unterschiede der wichtigsten Aktien-Varianten aufzeigen, und die, damit verbundenen Risiken erklären. Natürlich wird es zu Beginn immer wieder ungeklärte Fragen geben, und dafür ist ein gut erreichbarer und kompetenter Support wichtig. Aus unserer Sicht selbstverständlich ist, dass ein optimaler Broker bestmöglich reguliert ist und mit solider Einlagensicherung aufwartet.

Fazit

Beim Aktienhandel muss wie in jedem Haushalt auf die Kosten geachtet werden, ein erheblicher Teil der Rendite liegt auch hier im Einkauf mit möglichst wenig Gebühren. Darüber hinaus dürfen andere Aspekte nicht ausgelassen bleiben, was nützt Ihnen ein preiswerter Broker, wenn er Ihnen nicht die notwendige Ausbildung zukommen lassen kann. Risikoscheue und kostenbewusste Wertpapierhändler finden in Aktienindizes preiswerte Anlagemodelle mit attraktiven und risikoarmen Ertragschancen.