Aktien werden von zunehmend vielen Verbrauchern als Alternative zu klassischen Geldanlagen fokussiert. Das anhaltend niedrige Zinsniveau hat den Vermögensaufbau über Festgeldanlagen oder Sparbücher ad Absurdem geführt, wer weiterhin daran festhält, verliert auf lange Sicht sein Vermögen. Der Aktienhandel setzt jedoch ein gewisses Grundwissen voraus, denn die dort gegebenen Chancen werden, wie bei jedem Investment von Risiken begleitet. Der nachfolgende Artikel führt Sie in den Handel mit Aktien ein, stellt Ihnen positive Aspekte vor und zeigt auf, wie Sie Risiken überschaubar halten.
Die Chancen beim Aktienhandel
Alle in den Handel involvierten Akteure möchten natürlich von der Wertsteigerung ihrer Papiere profitieren. Das setzt jedoch ein Verständnis des Marktes voraus: Unternehmen in bestimmter Größenordnung emittieren Aktien, um dadurch Kapital zu generieren, welches sie wettbewerbsfähig macht und expandieren lässt. Der Käufer erwirbt mit Aktien bestimmte Anteile des Unternehmens, von welchen sich ein verbrieftes Mitspracherecht ableitet. Als Aktionär hoffen Sie zum eigenen Vorteil auf optimale Entwicklung Ihrer Anteile.
Alle Aktienemittenten müssen in regelmäßigen Abständen Unternehmensdaten vorlegen, fallen diese positiv aus, steigt der Kurs und damit der Umfang Ihres investierten Kapitals. Dieser Effekt kommt insbesondere zum Tragen, wenn Sie bei niedriger Notierung eingestiegen sind. Ab einem gewissen Punkt ist dem Wachstum eines Unternehmens eine natürliche Grenze gesetzt, welche allerdings durch innovatives Geschäftsmodell in die Höhe geschoben werden kann. Fehlt die Innovation, bewegt sich der Aktienkurs in horizontaler Richtung. Werden zudem negative Aspekte bekannt, geht die Notierung auf Talfahrt.
Es ist in diesem Zusammenhang empfehlenswert, auf solide und lange am Markt bestehende Unternehmen zu setzen. Einerseits entwickeln sich deren Aktien auf lange Sicht positiv und andererseits schütten diese Konzerne einmal im Jahr zusätzliche Gewinne an ihre Aktionäre aus. Die Dividenden genannten Sonderzahlungen erhöhen die Rendite und tragen gerade in wenig aufregenden Börsenzeiten zu optimalen Erträgen bei.
Wissenswert ist, dass die Dividende immer pro Aktie ausgeschüttet wird, solange das emittierende Unternehmen attraktive Gewinne erwirtschaftet. Ein Anspruch auf diese Beträge besteht jedoch nicht, jeder Konzern mit wirtschaftlichen Schwierigkeiten kann seine Dividendenauszahlung im eigenen Ermessen beliebig verringern oder ganz einstellen. Es gilt also auch bei Dividendenpapieren, auf die Entwicklung des dahinter stehenden Unternehmens zu achten.
Wie finden Sie eine Aktie, bei der es sich lohnt, einzusteigen?
Gerade bei der aktuellen Hausse kann die Wahl zur Herausforderung werden, da die meisten Aktien sehr hoch bewertet sind. Sie müssen zur Entscheidung bestimmte Indikatoren in Augenschein nehmen. Eine aufschlussreiche Kennzahl ist das KGV einer Aktie, Sie erkennen daran das Verhältnis zwischen Kurs und Unternehmensgewinn. Der Gewinn wird durch die Anzahl der emittierten Aktien geteilt, der Wert bezieht sich entweder auf das vergangene Geschäftsjahr oder drückt die Erwartungen für das laufende Jahr aus.
Ist das KGV einer Aktie unterhalb von 18 Zählern angesiedelt, gilt der aktuelle Preis als günstig und kann zum Einstieg genutzt werden. Oberhalb davon liegende Zahlen deuten auf eine Überbewertung der Aktie hin und sollten zur Vorsicht mahnen. Sie müssen allerdings berücksichtigen, dass es sich hierbei nur um eine grobe Leitlinie handelt, die Ihnen Orientierung beim Aktienerwerb bieten will. Wie Sie sich letztendlich entscheiden, hängt von Aspekten wie Anlageziel, Zeitraum und Ihrem Risikoverständnis ab.
Die Risiken beim Aktienhandel
Ihre größte Gefahr liegt bei einem Aktieninvestment in der Tatsache, dass sich die künftige Kursentwicklung nur sehr schwer berechnen lässt. Der emittierende Konzern kann aus vielerlei Gründen plötzlich in Schieflage geraten, in der Folge verlieren andere Aktionäre das Vertrauen und stoßen ihre Papiere ab. Die sinkende Notierung setzt Ihrem Vermögen zu und bereitet Ihnen schlaflose Nächte.
Obgleich ein Totalverlust meist sehr unwahrscheinlich ist, steht er für längere Zeit im Raum. Sollte es tatsächlich zur Insolvenz kommen, sind Sie weiteren Herausforderungen ausgesetzt. Sie müssen nämlich warten, bis sämtliche Gläubiger aus der Liquidationsmasse bedient sind, und können erst dann auf Entschädigung hoffen. Bei einigen Insolvenzfällen blieben für die Aktionäre nur noch Bruchteile ihrer Investitionen übrig.
Renommierte Fachleute raten daher vor Investitionen in Einzelaktien ab und regen zur breiten Diversifikation des Portfolios an. Aktien sollten aus ihrer Sicht nur in Form von Indizes erworben werden, weil hierbei die schlechte Performance eines Konzerns überschaubare Auswirkungen auf die Gesamtentwicklung hat.
Die durchaus richtige Ansicht hat weltweit bekannte Aktienindizes insbesondere in den Fokus neuer Anleger gerückt.
- In Deutschland erlaubt Ihnen der Deutsche Aktienindex DAX, in die 30 führenden Konzerne der Republik zu investieren.
- Prominentestes Gegenstück dazu ist der US-amerikanische Aktienindex von Standard & Poor’s.
Sie können selbstverständlich in beiden Indizes anlegen, allerdings sind bei uns in Deutschland wesentlich mehr Informationen zum DAX vorhanden. Wenn Ihnen neben Kursgewinnen auch Dividenden wichtig sind, investieren Sie idealerweise in Indexfonds, denen deutsche oder internationale Dividendentitel zugrunde liegen. In der BRD sind dies unter anderem die Anlageinstrumente DivDax und DAXplus.
Unabhängig davon stellen Ihnen Aktienindizes attraktive Renditen bei vergleichsweise geringen Kosten in Aussicht. Selbst wenn eines oder mehrere notierte Unternehmen temporäre Performanceschwächen zeigen, bleibt das Gesamtergebnis in der Regel stets zufriedenstellend.
Zum Aktienhandel gehören langer Anlagehorizont und Disziplin. Dies gilt sowohl für Einzeltitel als auch für Aktienindizes und hat nachvollziehbare Gründe.
Wie bereits erwähnt, stößt das Wachstum der Unternehmen immer wieder an Grenzen, welche nur mit viel Engagement überwunden werden können. Außerdem können politische Ereignisse negative Auswirkungen auf die Notierungen haben. Bei größeren Unstimmigkeiten kann es zu Börsenturbulenzen kommen, in der Folge geben die Aktienkurse auf breiter Front nach.
Viele Aktionäre reagieren bei derartigen Vorkommnissen mit Panik und stoßen ihre Papiere übereilt ab. Wir möchten von diesen Vorgehensweisen abraten und stützen uns auf im Internet verfügbare Statistiken. Langfristige Untersuchungen haben bewiesen, dass die globalen Aktienkurse seit mehr als sieben Jahrzehnten im Aufwind sind. Natürlich gibt es aus dargestellten Gründen immer wieder kleine Rückschläge. Die sollten, der Ansicht prominenter Investoren entsprechend, mit Geduld ausgestanden werden. Bislang waren alle Turbulenzen von zeitlich begrenzter Natur, die Kurse erholten sich mehr oder weniger rasch und erklommen neue Höhen.
Fazit
Aktien sind zu Recht attraktive Geldanlagen, sie werden zunehmend klassische Sparbücher oder Festgeldkonten auf die Plätze verweisen. Die in Aussicht stehenden hohen Renditen gehen mit verhältnismäßig großen Risiken einher, die lassen sich jedoch durch Fachwissen und Diversifikation absolut tragbar halten. Investitionen in Wertpapiere setzen zudem langen Anlagezeitraum voraus und sollten nur von Geldern getätigt werden, die nicht zum Leben notwendig sind. Der An- und Verkauf von Aktien ist von vielerlei Kosten begleitet, kurzfristige Transaktionen lohnen sich daher nur selten. Für schneller verfügbare Erträge steht Ihnen der auf unserer Webseite ausführlich erklärte Forex Handel in Option.
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